Zähneklappern beim Hund wegen Angst, Krankheit, Alter oder Erregung!
Klappert dein Hund mit den Zähnen, brauchst du ihm meist keinen dicken Hundemantel anzuziehen. In der Regel hat das Zähneklappern beim Hund gar nichts mit dem menschlichen frierenden Zähneklappern bei Minustemperaturen zu tun.
Das Verhalten deines Hundes gilt es immer vor dem Spektrum arteigener Verhaltensweisen zu verstehen. Um deinen Hund richtig zu lesen, musst du also die verschiedenen Zeichen seiner Körpersprache kennen und erkennen. Nur so ziehst du die korrekten Schlüsse. Das Zähneklappern beim Hund, ist ein gutes Beispiel dafür. Es kann für Angst und Unsicherheit stehen.
Es ist bei Rüden häufig ein Zeichen von Erregung oder es kann bei aufgebrachten Hunden als Warnung dienen. Schau dir stets den gesamten Hund und die ganze Situation an, bevor du ein Hundeverhalten beurteilst und darauf reagierst. Hier Tipps dazu für dich:
Hund klappert mit Zähnen – als Warnung
Sicherheit geht immer vor, wenn es um das Zusammenleben mit einem Hund geht. Darum solltest du wissen, dass Zähneklappern beim Hund ist als mögliches Zeichen für eine Drohung zu verstehen. Tierisches Zähneklappern als Warnung läuft so ab: Dein Vierbeiner schnappt nach Luft, indem er seinen Kiefer weit öffnet und dann seine Zähne laut und deutlich aufeinander klappen lässt, meistens direkt vor der Nase des Artgenossen.
Tipp: Hundebegegnungen, bei denen Anspannung in der Luft liegt, kannst du selbst mit entschärften. Starre die Hunde nicht an, bleibe selbst körperlich locker und in Bewegung. Zur Unterstützung kannst du munter in die Hände klatschen oder laut singen.
Hund klappert mit Zähnen – bei starker Erregung
Ist dein Liebling ein unkastrierter Rüde, tritt bei deinem Hund das Zähneklappern sicher immer mal wieder beim Schnuppen am Wegesrand auf. Er leckt dann an einer Stelle immer wieder über den Boden oder das Gras und klappert dann in schneller Frequenz mit den Zähnen. Mit seinem Tun produziert er mehr Speichel, der die Duftwahrnehmung unterstützt. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dein Hund hier auf den Duft einer läufigen Hündin gestoßen ist, der für ihn einen extrem erregenden Duft darstellt.
Die Nasen aller Hunde werden in ihrer Arbeit durch das „Jacobsonschen Organ“ (oder auch: „Vomeronasale Organ“) unterstützt. Es sitzt im vorderen Teil des Gaumens und ermöglicht den Tieren, einen Geruch quasi zu schmecken und viele Informationen herauszulesen. In dem Fall werden die besonders verlockenden Geruchsbotenstoffe, die Pheromone, von dem Rüden erkannt und auf seine Art ausgewertet.
Übrigens: Auch alle kastrierten Rüden oder Hündinnen in jedem Alter können bei der intensiven Aufnahme für sie interessanter Gerüche das Zähneklappern zeigen. Düfte und Geruch sind für alle Hunde von großer Wichtigkeit.
Tipp: Intensives Lecken und Schnüffeln bei unkastrierten Rüden darfst du und solltest du auch unbedingt unterbrechen, vor allem falls dein Liebling besonders leicht erregbar und ohnehin schon unruhig ist. Zieh ihn vorsichtig mit dir und lenke seine Aufmerksamkeit durch ein Spiel zurück zu dir.
Zähneklappern beim Hund – aus Angst oder Unsicherheit
Generell kann das Klappern der Zähne beim Hund ein Anzeichen für inneren Stress sein. Manchmal tritt es bei einer Überforderung auf, zum Beispiel wenn dein Hund in der Hundeschule eine für ihn unverständliche Aufgabe lösen soll. Eher siehst du das Zähneklappern bei tierischer Unsicherheit in überfordernden sozialen Situationen mit vielen fremden Menschen oder inmitten eines unbekannten Hunderudels. Dein Hund zittert also vor Nervosität mit dem Kiefer. Neigt dein Liebling dazu, Angst bei lauten Geräuschen wie Gewitter oder Silvesterböller zu entwickeln, zeigt er in diesen Momenten oft ebenfalls das Zähneklappern.
Tipp: Hat dein Hund offensichtlich Angst oder inneren Stress? Dann hole ihn schnellstmöglich aus der Situation heraus und bring ihn an einen ruhigen, vertrauten Ort. Biete ihm viel Körperkontakt an, indem du dich neben ihn setzt oder legst oder ihn einfach langsam streichelst. Achte darauf, dass du dabei selbst entspannt atmest und deine ganze Körpersprache Ruhe und Sicherheit vermittelt.
Hund klappert mit Zähnen – Zahnweh oder ein epileptischer Anfall?
Krankheiten können ebenfalls ein Grund für das Zähneklappern beim Hund sein. Zum einen liegt es nahe, Erkrankungen oder Entzündungen im Mundraum, also an Zähnen oder Zahnfleisch, dafür verantwortlich zu machen. Hier lohnt es sich, genau hinzusehen. Zahnentzündungen bemerkst du oft schnell mit deiner Nase. Schließlich entwickeln Entzündungsherde einen starken Geruch, der dir dann aus dem Maul deines Lieblings entgegenströmt. Beim Hund kann Zähneklappern allerdings auch die Begleiterscheinung einer neuronalen Erkrankung sein. Es kann zu den plötzlich auftretenden Symptomen eines epileptischen Anfalls gehören und dabei vom krampfartigen Zucken des Kiefermuskels ausgelöst werden.
Tipp: Verändert sich das Verhalten deines Hundes sehr plötzlich, ist das oft ein Hinweis auf den Ausbruch einer Erkrankung. Melde deinen Verdacht direkt bei deinem Tierarzt und lass deinen Liebling gründlich untersuchen.
Zähneklappern vor Kälte – häufiger beim alten Hund
Bei extremer Winterkälte oder mit einem unterkühlten nassen Körper beginnt auch dein Hund, sich zitternd warmzuhalten. Dazu gehört dann, ähnlich wie beim Menschen, das Zähneklappern. Ausgelöst wird dieses Zittern vor Kälte durch den Organismus, der die Muskelkontraktionen zum Erhöhen der Körpertemperatur und damit eigentlich zur instinktiven Lebensrettung einsetzt.
Das Zittern samt Zähneklappern vor Kälte tritt häufiger bei kleinen Rassen mit wenig Unterwolle auf – zum Beispiel bei Spaziergängen im Schnee oder nach einem Bad im kalten See. Auch viele Hundesenioren werden in ihren späten Lebensjahren kälteempfindlich und Klappern als alte Hunde mit den Zähnen.
Tipp: Hunderassen mit wenig Fell freuen sich nicht nur beim Zähneklappern vor Kälte über die Anschaffung eines Hundemantels. Achte darauf, dass das Outfit deinem Hund genau passt und aus pflegeleichtem sowie gut waschbarem Material besteht.
Du weißt, kein Hund ist wie jeder andere. Vielleicht gehört dein Liebling zu den leicht aufgeregten Fellnasen, die das Hinstellen des vollen Fressnapfes oder das Auspacken des neuen Balls kaum abwarten können. Wenn er dann mit den Zähnen klappert, lass deinen Rex oder deine Bella nicht zu lange warten!