Früher dachte man, Babys und Welpen hätten in den ersten Tagen ihres Lebens kein Schmerzempfinden. Durch diesen Irrglauben wurden viele Eingriffe bei frisch geborenen Tieren durchgeführt, die man heute nur noch grausam nennen kann.
Dazu gehört das Kupieren, also das operative Zurechtschneiden der Ohrmuschel oder das Kürzen der Rute bei Hundewelpen.
Das Ziel dieser Beschneidungen war bei z.B. Dobermann oder Boxer optisch dem Rassestandard zu entsprechen. Man schnitt die Ohren dafür mithilfe einer Schablone zurecht. Die Rute wurde eher aus praktischen Gründen bei Jagdhunden gekürzt.
Obwohl das Amputieren von Körperteilen bei Hunden seit den 1990er Jahren in Deutschland und anderen europäischen Ländern verboten ist, bleibt das Kupieren von Jagdhunden in Ausnahmen heute noch erlaubt. Gilt diese Regelung auch für ausgewachsene Hunde? Tatsächlich nur, wenn ein medizinischer Grund für die Amputation vorliegt.
Eine „Schönheits-Operation“ bringt den Züchtern ohnehin nichts mehr. Denn seit Inkrafttreten der Tierschutz-Hundeverordnung 2001 ist ganz klar: Kupierte Hunde dürfen nicht an Ausstellungen teilnehmen. Damit sind sie aus der Zucht ausgeschlossen.